Triathlon Christine Dorer aus Memmingen trotzt der Corona-Zwangspause. In Österreich gewinnt sie einen Wettbewerb
Traismauer/Memmingen Nachdem dieses Jahr bisher alle geplanten Wettkämpfe ausgefallen sind, hat Christine Dorer aus Memmingen spontan eine Deutschland-Durchquerung vom westlichsten bis zum östlichsten Punkt des Landes absolviert. Nach fünf Tagen und 909 Kilometern erreichte sie mit dem Rennrad überglücklich ihr Ziel.
Nach einer Übernachtung in Heerlen (Niederlande) radelte sie zunächst die 30 Kilometer nach Isenbruch und dann quer durch Deutschland nach Zentendorf. Im Jahr 2016 hatte sie bereits die Süd-Nord-Durchquerung mit dem City-Rad und Zelt in zwei Wochen geschafft.
Eigentlich war Ende August der Ironman in Kasachstan geplant, der aber wegen der Corona-Pandemie auf 2021 verschoben wurde. Stattdessen ging Dorer spontan in Traismauer (Niederösterreich) für den RC Allgäu über die olympische Triathlon-Distanz an den Start. Die Schwimmstrecke war im idyllisch gelegenen Naturbadsee zu bestreiten. Für die 1500 Meter benötigte Dorer solide 30:28 Minuten. Die Radstrecke war technisch anspruchsvoll und sogar eine Teilstrecke der Challenge von St. Pölten. Es ging bergauf durch die Traisentaler Weinberge. Mit viel Kraft in den Beinen benötigte Dorer für 40 Kilometer und 458 Höhenmeter nur 1:18 Stunden.
Länger als erwartet
Die Zehn-Kilometer-Laufstrecke führte in der ersten Hälfte nur durch Wälder und über frisch gemähte Wiesen, was für die instabilen Sprunggelenke von Christine Dorer nicht ganz einfach war. Den anfänglichen Zeitverlust konnte sie auf dem asphaltierten Rückweg entlang der Donau nicht mehr aufholen, sodass sie mit 49:53 Minuten etwas länger lief als erwartet. Sichtlich zufrieden überquerte Christine Dorer aber nach 2:44:47 Stunden die Ziellinie, sicherte sich den ersten Platz in ihrer Altersklasse (AK 35) und belegte den sechsten Platz in der Gesamtwertung.
Über das Ergebnis sei sie sehr stolz, sagte Dorer, da sie zuvor eher auf der Langstrecke als auf kürzeren Distanzen in Form gewesen sei. Dorer sagte: „Ich freue mich, dass ich dieses Jahr doch noch an einen echten Start gehen durfte. Die österreichischen Sportveranstalter konnten mit Bravour alle Corona-Maßnahmen einhalten.“
Diese waren unter anderem: zu jeder Zeit das Einhalten eines Mindestabstandes von einem Meter, das Tragen einer Maske bei der Registrierung, ein Einzelstart beim Schwimmen alle zehn Sekunden, keine Verpflegung während des Wettkampfes und teilweise Überholverbot und Registrierung der Begleitperson. (mz, maj)